Krieche, die

[1783] Die Krieche, plur. die -n. 1) Eine Art kleiner wilder Änten, S. das vorige. 2) Eine Art kleiner runder Pflaumen, oder vielmehr zahmer eßbarer Schlehen, deren Baum, welcher der Kriechenbaum genannt wird, ein schönes bunt geschecktes Holz gibt; Prunus insititia L. Es gibt ihrer mit weißen oder gelblichen Früchten, welche gelbe Kriechen genannt werden. An einigen Orten Kriechlinge, in Meißen Haferpflaumen, weil sie mit dem Hafer reifen, an andern Orten Haferschlehen, in Niedersachsen Kreeken, im Osnabrück. Wichtkens, Wichterkens, im Franz. Creque, im Schwed. Krikon, im Dän. Kräge. Entweder gleichfalls mit dem vorigen von kriech, kriek, klein, oder auch von krag, krach, rund, indem im Holländischen die Kirschen Krieken genannt werden. S. Kragen und Krücke. In Bretagne wird die wilde Pflaume Gregon genannt, welches Pelletier von cryg, rauh, abstammen lässet, weil sie den Hals zusammen ziehet, und rauh macht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1783.
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