Lasche, die

[1910] Die Lásche, plur. die -n, ein als ein Streifen oder Zwickel angesetztes Stück, besonders an den Kleidungsstücken. Ein Mantel ohne Laschen, bey den Schneidern einiger Gegenden, der aus dem Ganzen geschnitten ist. Die Klappen an den Taschen werden an manchen Orten von den Schneidern Laschen, an andern aber Patten genannt. Am häufigsten kommt dieses Wort bey den Schustern vor, wo es ein viereckiges Stück Leder ist, welches an das Oberleder der Schuhe angesetzet wird; in Lübeck die Pläuße.


Ihr Schuh ist niedrig, stumpf, mit ausgesteifter Lasche,

Zachar.


Im Nieders. Laske, im Schwed. Laska. In einem etwas andern Verstande ist die Lasche bey den Schustern eine Naht, welche nicht aus ganz zerschnittenen Stücken, sondern nur aus Einem leicht eingeschnittenen oder halb durchgeschnittenem Leder gemacht wird. Bey den Zimmerleuten und im Schiffsbaue ist die Lasche ein Einschnitt in ein Stück Bau- oder Zimmerherz, vermittelst dessen dasselbe in einen ähnlichen Einschnitt eines andern Stückes eingefüget wird. Man kann dieses Wort so wohl zu dem Oberdeutschen Bletz, ein Lappen, Flicken, als auch zu Leiste, Litze, so fern es einen schmalen Streif bedeutet, als endlich auch zu der letzten Hälfte des Zeitwortes verletzen, so fern damit auf den gemachten Einschnitt gesehen wird, rechnen; welche letztere Ableitung die wahrscheinlichste ist, S. Anlaschen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1910.
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