Leinwand, die

[2018] Die Leinwand, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein aus leinenen, d.i. gesponnenen flächsenen oder hänfenen Fäden, bereitetes Wand oder Gewebe. Hänfene Leinwand. Flächsene Leinwand, welche am häufigsten Leinwand schlechthin genannt wird. Grobe, feine, gebleichte, ungebleichte Leinwand. Hausleinwand, zum häuslichen Gebrauche. Kaufleinwand, welche auf den Kauf gemacht wird. Holländische, Schlesische, Sächsische Leinwand. Steife Leinwand, welche mit einem Gummi steif gemacht worden. Wachsleinwand u.s.f.

Anm. Im Oberdeutschen Leinwat, Leinwad, von Wad, Tuch, ein Gewebe, (S. Gewand und Wand,) im Osnabrück.[2018] Lewwend, im Dän. Lärred, vielleicht gleichsam leinenes Geräth, im Angels. Linwaeda, in den meisten Niedersächsischen Gegenden nur Linnen, Leinen. In der Deutschen Bibel, wo es auf eine ungewöhnliche Art im männlichen Geschlechte gebraucht wird, der Leinwand, Marc. 14, 52, Kap. 15, 45, dagegen es Luc. 16, 19 richtiger im weiblichen vorkommt, stehet es auch für leinene Kleidung. Starke, derbe oder grobe Leinwand wird im gemeinen Leben auch häufig Tuch genannt. S. dieses Wort.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2018-2019.
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