Lieblich

[2062] Lieblich, -er, -ste, adj. et adv. von dem Beyworte lieb, in dessen ersten passiven Bedeutung, was mit einem merklichen Grade des Vergnügens empfunden wird, wo es von der Empfindung durch alle Sinne gebraucht werden kann. Ein lieblicher Geruch, I Mos. 8, 21. Liebliche Harfen und Psalter, Ps. 81, 3. Eine liebliche Gestalt, Hohel. 2, 14. Die Weisheit ist lieblicher denn Wein, Sir. 40, 20. Lieblich ist diese Gegend, lieblich des Abends Kühlung, Geßn. O, die du lieblicher bist, als der thauende Morgen, ebend. Siehe, wie lieblich es ist, auf diesem Hügel zu wohnen, ebend. Hier sammle ich liebliche Gerüche, ebend. Wie der liebliche Mond mich anlächelt! O, verzögere noch deine Stunden! Weiße.

Anm. Schon bey dem Ottfried liublich, im Dän. liflig, im Schwed. ljuflig, im Angels. luflice, im Engl. lovely, im Böhm. liby. Das Nieders. leefliken hingegen bedeutet liebreich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2062.
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