Marktschreyer, der

[81] Der Marktschreyer, des -s, plur. ut nom. sing. ein Mensch, welcher seine Geschicklichkeiten, besonders aber seine Erfahrenheit in der Arzeney- und Heilkunst, auf öffentlichen Jahrmärkten ausschreyet; der Charlatan, ehedem der Marktrufer. Figürlich auch eine Person, welche ihre oder anderer Erdichtete Vorzüge auf eine unanständig übertriebene Art erhebet; besonders wenn solches aus Eigennutz geschiehet. In beyden Fällen sind auch die abgeleiteten üblich, die Marktschreyerey, plur. die -en, das Betragen eines Marktschreyes, die übertriebene Erhebung der erdichteten Vorzüge einer Person oder Sache, marktschreyerisch, einem solchen Betragen ähnlich, darin gegründet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 81.
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