Marterholz, das

[87] Das Marterholz, des -es, plur. die -hölzer, ein nur im gemeinen Leben üblicher Ausdruck, eine Person oder Sache zu bezeichnen, welche von einem andern gemartert oder gemißhandelt wird. So ist ein Bedienter das Marterholz seines Herren, wenn dieser ihm viele unnöthige Mühe, unverdienten Gram u.s.f. verursacht. Die Figur ist sonderbar. Vielleicht bedeutete dieses Wort eigentlich das Kreuz, an welchem Christus gemartert worden, in welchem Verstande das Zeitwort in der theologischen Schreibart sehr üblich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 87.
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