Mausetodt

[126] Mausetodt, adj. et adv. im gemeinen Leben, völlig todt, im höchsten Grade todt. Und stellt sich mausetodt, Haged. Man siehet leicht, daß an die Mäuse hier nicht zu gedenken ist. Daß aber die erste Hälfte dieses Wortes das Arab. Maut, der Tod, seyn soll, wie Hinkelmann in der Vorrede zu seinem Koran behauptet, ist eben so unglaublich. Die Niedersachsen sagen dafür, murs, mursdod, mausetodt, murs-entwey, morsch entzwey; das ist murs ab, völlig ab; wo es so viel als völlig, plötzlich, auf Ein Mahl, bedeutet. Wenn das Hoch- und Oberdeutsche nicht aus dieser Art zu reden entlehnet ist, so stammet es vermuthlich von mausen, so fern es den Begriff einer großen Stille hat, ab.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 126.
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