Monkalb, das

[274] Das Monkalb, des -es, plur. die -kälber, ein fleischiges Gewächs, welches sich zuweilen in der Bärmutter des weiblichen Geschlechtes erzeuget; Lat. Mola. Die Benennung ist ein wenig dunkel. Die letzte Hälfte Kalb bedeutet hier ohne Zweifel eine jede Geburt, ein jedes Junges, (S. Kalb,) welches durch die Niedersächsische Benennung eines Monkalbes, welche Manenkind lautet, bestätiget wird; wenn nicht der Hochdeutsche Ausdruck[274] zunächst von solchen Gewächsen in der Bärmutter der Kühe entlehnet ist. Die erste Hälfte ist allem Ansehen nach das alte mein, man, falsch, unecht, S. Meineid, Mangel und 2. Mönch; so daß der ganze Ausdruck eine falsche unechte Geburt, ein unechtes Kind, ein Afterkind, welches die ältern Oberdeutschen Ausdrücke Aberkalb, Alberkalb, Eberkalb, von after, aber, falsch, unecht, bestätigen. Frisch führet aus den Breslauischen Sammlungen auch den Nahmen Eggekalb an. Um dieses mon, mein willen wird dieses Wort richter Monkalb als Mondkalb geschrieben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 274-275.
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