Narben

[428] Narben, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, wo es doch nur im gemeinen Leben einiger Gegenden vorkommt, eine Narbe geben, oder setzen. Die Wunde narbet sich, setzt eine Narbe. 2) Als ein Activum, wo es nur bey den Weißgärbern und Pergamentern üblich ist, und auch närben lautet. Ein Fell narben oder närben, die Haare oder Wolle von der äußern Seite abstoßen; entweder von den Narben, welche nachmahls auf dieser Seite sichtbar werden, oder auch so fern narben ehedem überhaupt schneiden, stoßen und schaben bedeutet hat, in welchem Verstande es noch in der Grafschaft Rietberg üblich ist, S. das vorige in der Anmerkung. Im Nieders. narven. S. auch Abnarben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 428.
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