Neulich

[479] Neulich, adj. et adv. vor kurzen, ingleichen was vor kurzen gewesen ist, oder geschehen ist, doch alle Mahl nur in Absicht auf den Redenden. Er ist erst neulich wieder gekommen. Ich habe ihn erst neulich gesehen. Neulich, als ich mir es am wenigsten vermuthete, fand ich es. Als ein Beywort kommt es in der anständigen Schreibart seltener vor, ob es gleich in dieser Gestalt im gemeinen Leben nicht selten ist. Euer neuliches Schreiben. Die neuliche Begebenheit.

Anm. Bey dem Ottfried niuenes, nuuuiu, im Schwabensp. niuueclich, im Nieders. nijlik, welches aber auch neugierig, lüstern, ingleichen ungewöhnlich, seltsam bedeutet, im Holländ. nieuwelick, im Dän. nylig, im Lat. nuper, welches seiner ersten Sylbe nach damit verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 479.
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