Noth

[524] * Noth, ein Nebenwort, nöthig, nothwendig, so wohl bedürfend, als auch zu einer Sache erforderlich. Kaufe was uns noth ist, aufs Fest, Joh. 13, 29. Was jeglichem noth war, das gab er, Apostelg. 4, 35. Wenn uns Hülfe noth seyn wird, Ebr. 4, 16. Geduld ist euch noth, Ebr. 10, 36. Was mehr noth seyn wird, Esr. 7, 20.


Hier aber ist es noth den Unterschied zu machen,

Opitz.


Daß uns Gott

Dieß alles geben wird, was zu dem Leben noth,

ebend.


Ingleichen mit dem Zeitworte haben, ich hatte es nicht noth, nicht nöthig.


Du hast gelehrter Freund des Zettels zwar nicht noth,

Günth.


Im Hochdeutschen ist dieses Nebenwort veraltet, außer daß man in der höflichen Sprechart des gemeinen Lebens zuweilen mir ist noth sagt, wenn jemand von der Natur zur Erleichterung des Leibes aufgefordert wird; es ist ihm noth, nähmlich zu Stuhls zu gehen.

Anm. Dieses Nebenwort ist alt. Nu ist es not, heißt es schon bey dem Ottfried, und an einem andern Orte; ni uuas imo es nihein not, er hatte es nicht nöthig. Das so im zu der sachen not was, Theuerd. Kap. 67.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 524.
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