Obermeister, der

[565] Der Obermeister, des -s, plur. ut nom. sing. der oberste oder vornehmste Meister unter mehrern, im Gegensatze des Untermeisters oder auch nur der Meister schlechthin. Auf den Kriegsschiffen gehören der Obermeister und der Untermeister, welche dem Range nach zwischen dem Schreiber und Schiffsprediger befindlich sind, zu dem Unterstabe. Am üblichsten ist dieses Wort bey den Handwerkern, Zünften und Innungen, wo der erste und vornehmste Meister der Zunft, welchem die Handhabung der guten Ordnung bey derselben oblieget, der Obermeister, zuweilen auch Oberhandwerksmeister genannt wird. An andern Orten heißt er der Vormeister, der Älteste, der Handwerksälteste, der Oberälteste, der Handwerksmeister u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 565.
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