Passig

[668] Passig, adj. et adv. welches nur bey einigen Handwerkern üblich ist, wo es figuriret, d.i. mit erhabenen oder vertieften Figuren oder auch nur Zügen versehen bedeutet, und dem glatt entgegen gesetzet wird. Passig drehen, figurirt, bey den Drechslern. Bey den Zinngießern ist passig kraus oder gerippt gearbeitet, nach Art des Silbergeschirres. Eine passige Kaffehkanne, eine gerippte. Bey 1 Paß ist schon angemerket worden, daß sich dieses Wort auf die eingegrabenen oder eingestochenen Figuren zu beziehen scheine, wovon sich auch in andern Sprachen Spuren finden. Im Ital. ist passare und im Franz. passer durchstechen, durchstoßen, durchpressen u.s.f. Im Latein. ist Pastinum ein Karst, pastinare hacken, und Paxillus ein Pfahl. Passemens sind im Franz. wie Passamani im Ital. allerley figurirte Borten und Schnüre, S. Posamentierer.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 668.
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