[674] Die Patsche, plur. die -n, Diminut. das Patschchen oder Pätschchen, ein auch nur im gemeinen Leben übliches Wort. 1) Ein Werkzeug zum Schlagen, in einigen Fällen. Die Strohdachdecker haben eine solche Patsche, deren sie sich bey dem Decken bedienen. In einigen Niedersächsischen Gegenden heißt das Ruder aus eben dieser Ursache eine Pätsche. Auch ein breites ebenes schweres Holz an einem schiefen Stiele, womit die aus Lehm bereiteten Tennen fest geschlagen werden, ist auf dem Lande unter dem Nahmen einer Patsche bekannt. S. auch Päuschel, Peitsche, Batzen und Possekel. 2) Der Ort, woran etwas schlägt. In diesem Verstande heißt in den Salzwerken die Mauer an der Salzpfanne, woran das Feuer schlägt, die Patsche oder Pitschke. 3) In der tändelnden und vertraulichen Kindersprache wird die Hand die Patsche, die Patschhand, und im Diminut. das Patschchen, das Pätschchen, das Patschhändchen genannt; gewiß nicht von dem Ital. basciare, küssen, wie Frisch will, weil gemeiner Leute Kinder die Hand erst zu küssen pflegen, ehe sie solche zum Willkommen darreichen, denn wie wäre der große Haufe zu dem Italiänischen gekommen? sondern gleichfalls von diesem Schalle, welchen der Handschlag bey dem Willkommen macht. Schmerzt nicht das arme Patschchen dir? Weiße. Gib mir einmahl dein liebes Patschchen, ebend. O, lassen sie mich geschwind die weichen niedlichen Patschchen küssen, ebend. S. das folgende.