Pausten

[677] Pausten, verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, und das Intensivum von pausen oder vielmehr bausen, aufschwellen, ist, sehr aufschwellen und sehr aufschwellen machen. Es kommt in der anständigen Sprechart der Hochdeutschen nur selten vor. Die Taschen pausen, bausen, oder pausten, wenn sie voll gestopfet sind, und daher abstehen. Die Backen aufpausten, aufblasen. S. Bausback. Daß ihr nur paustet Worte, die mich verzagt machen sollen, Hiob 6, 26; wofür es bey Michaelis heißt, die Worte eines Verzweifelnden gehen in die Luft. Vor Fett pausten, schnaufen.

Anm. Im Nieders. wird pusten für blasen überhaupt gebraucht. Im Schwed. bedeutet pösa, und im Finnländ. paisun gleichfalls aufschwellen, und im Ital. pausare pausten. Die Lat. Pusula und Pustula, eine Blatter und Blase, gehören, wie schon Ihre anmerkt, gleichfalls dahin. Übrigens sind bausen, pausen, bauschen und pausten lauter Wörter, welche den Schall des Blasens und dadurch verursachten Aufschwellens genau ausdrucken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 677.
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