Pfefferkraut, das

[714] Das Pfêfferkraut, des -es, plur. inus. 1) Eine Art der Kresse, welche in den schattigen und feuchten Gegenden Englandes und Frankreichs wohnet, und deren Blätter einen scharfen und brennenden Geschmack wie Pfeffer haben, daher man sich ihrer auch ehedem statt dieses Gewürzes bedienete; Lepidium latifolium L. Bey den ältern Kräuterkennern heißt sie Piperitis. 2) Auch die Saturey, welche gleichfalls ein flüchtiges gewürzhaftes scharfes Wesen hat, ist unter dem Nahmen des Pfefferkrautes bekannt: Satureia hortensis L. In Niedersachsen heißt sie Kölle, Köllen, welches mit ihrem Nahmen bey dem Plinius Cunila sauva genau überein kommt. Weil man sie mit unter die Wurst hacket, so heißt sie im gemeinen Leben auch Wurstkraut, an andern Orten aber wilder Isopp.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 714-715.
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