Pichen

[767] Píchen, verb. reg. act. von dem Hauptworte Pech. 1) Mit Pech beschmieren, mit Pech überziehen. Die Fässer pichen, sie inwendig mit geschmolzenem Peche überziehen. Nieders. peken. S. Auspichen, Verpichen. 2) Im Forstwesen einiger Gegenden werden

auch die Bäume gepicht, wenn Löcher hinein gehauen werden, damit das Pech oder Harz heraus rinne, welches doch am häufigsten harzen genannt wird. S. Pechen. 3) In Erpicht, S. dasselbe. 4) Opitz gebraucht dieses Wort in einer sehr ungewöhnlichen Figur:


So wird der fromme Loth von Sodoma gedrückt,

Eh Gott auf dieses Volk gepichte Wolken schickt,


d.i. mit Pech angefüllte. Daher das Pichen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 767.
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