Quackeln

[874] Quackeln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben zu sich nimmt, aber gleichfalls nur in der niedrigen Sprecharten, besonders Nieder-Deutschlandes, vorkommt. 1) Wackeln, hin und her bewegen und beweget werden; Schwed. hveka, Engl. to quake,[874] welche vermittelst des vorgesetzten Gaumenlautes, so wie das Deutsche, von wackeln und wegen gebildet sind. 2) Figürlich, in seinen Entschließungen und Handlungen leichtsinnig und unbeständig seyn. Daher ist quackelhaftig eben daselbst wankelmüthig, unbeständig, und Quackler ein unbeständiger, leichtsinniger Mensch. 3) Leichtsinnig und unnütz verthun; doch nur in dem zusammen gesetzten verquackeln. Sein Geld verquackeln, es vertändeln. Sich verquackeln ist eben daselbst, sich auf eine leichtsinnige Art in ein Eheversprechen einlassen.

Anm. Ein anderes hierher nicht gehöriges Wort ist das gleichfalls Niederdeutsche quackeln, oder richtiger quakeln, viel und unnütz reden, welches das Intensivum von quaken ist, oder auch unmittelbar von dem Nieders. kakeln, gakern, abstammet. Im Holländ. ist Quackel eine Wachtel. S. das folgende, ingleichen Quaken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 874-875.
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