Quas, der

[886] Der Quas, des -es, plur. inus. ein nur noch im Nieders. übliches Wort, welches ursprünglich ein Gastmahl, einen Schmaus bedeutet, aber nur noch im verächtlichen Verstande für Fraß gebraucht wird, so wohl eine überflüssige Mahlzeit, als auch ein unreinliches oder unmäßiges Essen zu bezeichnen; in welchem Verstande man auch das Zeitwort quasen und quaßen hat, welches so wohl unmäßig und unreinlich essen, als auch schmausen und schlemmen bedeutet, Ital. squazzare. Im Quas und Fraße leben. Auch im Slavonischen ist Kwass ein Schmaus. Frisch leitet es mit dem Deutschen wǖsten von dem Ital. guastare ab; allein es scheinet vielmehr ein Geshlechtsverwandter von unserm Köste zu seyn, zumahl da Quas im Niederdeutschen auch Quast, und quasen, schmausen, auch quösen lautet. Dagegen gehören die gleichfalls Niederdeutschen Quist, Schaden, Nachtheil, Verlust, bey dem Ottfried gleichfalls Quist, quisten, verquisten, verthun, durchbringen, und andere dieses Geschlechtes zu unserm wüsten, vastare, Franz. gâter, ehedem guaster. S. Quaswurm.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 886.
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