Quitse, die

[899] Die Quitse oder Quitze, plur. die -n, der in den gemeinen Sprecharten Ober- und Nieder-Sachsens übliche Nahme der Vogelbeeren oder Beeren der Eberäsche, Scorbus aucuparia L. welche daselbst auch Quitsenbeeren, Quitzenbeeren, Quitschenbeeren, so wie der Baum Quitsenbaum, Quitschenbaum, genannt wird. S. Eberäsche und Vogelbeere. Vielleicht wegen ihres herben Geschmackes entweder von dem alten noch Nieders. quad, böse, oder auch von quetschen, so fern es überhaupt zusammen ziehen bedeuten kann, weil sie den Hals zusammen ziehen, daher sie von einigen auch Speyerlinge genannt werden. In einigen Niedersächsischen Gegenden heißen sie Queckbeeren, und der Baum im Engl. Quickentree, vielleicht weil sie sich sehr häufig fortpflanzen, S. Quecke und Quick.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 899.
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