Röste, die

[1170] Die Rȫste, plur. die -n, ein theils mit 5 Rost gleichbedeutendes, theils unmittelbar von rösten abgeleitetes Wort. 1) Im Hüttenbaue ist die Röste der zubereitete Platz, in welchem sich das Rostbett mit dem Roste befindet, die Roststätte; da denn auch der Rost selbst zuweilen diesen Nahmen führet. In einigen Gegenden wird auch der Kalkrost (S. 5 Rost) die Röste, und nach einer verderbten Aussprache die Riese genannt. 2) In der Landwirthschaft ist die Röste derjenige Ort in einem Flusse oder Teiche, worin Flachs und Hanf geröstet wird; im Nieders. die Röte, Rate, Rode, S. Rösten. Wenn aber auch der ganze Haufen Flachs, welcher auf Ein Mahl in die Röste gelegt wird, diesen Nahmen führet, so scheinet es zunächst zu 5 Rost, ein Haufen, zu gehören. 3) In dem Grappbaue und Grapphandel ist die Röste derjenige Grapp, der aus der Rinde und den kleinen Wurzeln zubereitet wird, zum Unterschiede von dem Grapp in engerer Bedeutung, der aus dem Marke der Wurzel bestehet. In dieser Bedeutung scheinet noch ein anderer Begriff der herrschende und ursprüngliche zu seyn. S. Röthe 2.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1170.
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