Ratsche, die

[960] Die Rātsche, plur. die -n, im gemeinen Leben einiger Gegenden, ein Werkzeug zum Ratschen; ein Werkzeug, welches ratschet. So wird die Schnarre, welche die Nacht- und Feldwächter an einigen Orten führen, die Ratsche, an andern aber mit verwandten Nahmen die Rassel und Rattel genannt. In den katholischen Provinzen Oberdeutschlandes führet diejenige Klapper, womit in der Charwoche anstatt der Glocken zur Kirche gerufen wird, den Nahmen er Ratsche, ungeachtet ihr der Nahme der Klapper mit mehrerm Rechte gebührete. Bey dem Pictorius heißt auch die Hauf- oder Flachsbreche die Rätsche. S. auch das vorige.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 960.
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