Renken

[1084] Rênken, verb. reg. act. welches eigentlich das Intensivum von ringen, und dessen Stammworte, dem veralteten renen, reinen, sich in die Länge fortbewegen ist. Es bedeutet eigentlich heftige Bewegungen nach allen Seiten machen, ist aber im Hochdeutschen nur in den Zusammensetzungen ausrenken, einrenken und verrenken üblich. Im Oberdeutschen aber gebraucht man es noch allein, theils für lenken, einen Wagen renken, d.i. lenken, theils aber auch für recken, sich renken, sich recken, dehnen; von welchem recken, vermittelst des eingeschalteten n, welches in mehrern Fällen ein Begleiter der Gaumenbuchstaben ist, es auch unmittelbar gebildet seyn kann. Im Ital. dirancare, ausrenken, und rancare, hinken. S. auch Rank.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1084.
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