Rothgülden

[1176] Rothgülden, adj. et adv. welches nur im Bergbaue üblich ist, wo es auch rothgüldisch lautet. Rothgüldenes Silbererz, ein reichhaltiges Silbererz, welches eine hoch- und oft dunkelrothe Farbe hat, und ein mit Schwefel und Arsenik vererztes Silber ist; zum Unterschiede von dem weißgülden. Minera argenti rubri, bey den Spaniern in Potosi Rosider. Gülden bedeutet in beyden Zusammensetzungen vermuthlich gültig oder reichhaltig; es müßte denn seyn, daß solche Erze oft auch goldhaltig wären, da denn[1176] dergleichen goldhaltige Silbererze zu der Benennung Anlaß gegeben haben würden. Wenn es in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter heißt, thin liste (die Leiste des Helms) was rot guldin, so bedeutet es hier bloß golden, indem roth ehedem mehrmahls von der hohen Farbe des Goldes gebraucht wurde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1176-1177.
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