Rusch, der

[1217] Der Rúsch, des -es, plur. die Rüsche, ein Wort, welches eigentlich Rohr, Binsen und ihnen ähnliche Gewächse bezeichnet, aber im Hochdeutschen nur ohne Artikel und ohne Plural in einigen R.A. üblich ist, wo es allemahl mit Busch verbunden wird. So ist in einigen Gegenden eine Hufe Ackerland einer Hufe in Rusch und Busch, d.i. in Wiesen und Wald, entgegen gesetzet. Über Rusch und Busch, ist im gemeinen Leben so viel, wie über Stock und Stein. Da wächset nichts als Rusch und Busch, nichts als Rohr und niedriges Gebüsch. Es ist mit dem Latein. Ruscus genau verwandt, ohne eben aus demselben entlehnt zu seyn. Im Nieders. ist Rusch, im Hannöv. Risch, im Osnabrück. Rüßken, die Binse, bey dem Ulphilas Raus das Schilf, Rohr, Franz. Roseau. S. Rohr und Rieth, welche von gleichbedeutenden Stämmen sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1217.
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