Sammlung, die

[1270] Die Sammlung, plur. die -en, anstatt des ungewöhnlichen Sammelung, von dem Zeitworte sammeln. 1) Die Handlung des Sammelns; ohne Plural. Die Sammlung seiner Gedanken. 2) Eine Menge mehrerer einzeln und nach und nach zusammen gebrachter Dinge. Die Sammlung der Wasser, 1 Mos. 1, 10. Eine Sammlung machen. Die Büchersammlung, Kupfersammlung, Münzsammlung, Naturalien-Sammlung, u.s.f. Eine Sammlung von Reisen, von Kupfern, von Münzen. Von mehrern zusammen gekommenen oder zusammen berufenen Personen kommt es zwar in der Deutschen Bibel noch mehrmahls vor; die Sammlung der Heiligen, Ps. 89, 8. Wie man prediget in ihrer Sammlung, Hos. 7, 12. Auch Opitz gebraucht es noch so. Allein im Hochdeutschen ist es in diesem Verstande veraltet, weil das intensive Versammlung dafür üblich geworden. Im Isidor, Ottfried u.s.f. kommt Samanunga, von dem veralteten samenen, samnen, in eben diesem Verstande vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1270.
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