[1325] Das Schaff, des -es, plur. die -e, und im Oberdeutschen auch Schäffer, ein altes, sehr weit ausgebreitetes, aber in dieser Gestalt nur noch im Oberdeutschen übliches Wort, welches ursprünglich einen jeden hohlen Raum, ein jedes Gefäß bedeutet, aber daselbst nur noch von gewissen hölzernen Gefäßen gebraucht wird, die man in andern Gegenden Wannen, Tinen, Standen, Gelten u.s.f. nennet. Ein Schüsselschaff oder Scheuerschaff, worin das Küchengeschirr aufgewaschen wird, das Spülschaff, worin es gespület wird. Wegen dieser und anderer ähnlichen hölzernen Gefäße werden die Böttcher oder Faßbinder in einigen Gegenden auch Schäffler genannt. In engerer Bedeutung ist es ein Oberdeutsches Getreidemaß, welches mehr als unser Scheffel zu halten scheinet. Wenigstens ist ein Regensburgisches Schaff so viel wie ein Hamburgischer Wispel. In Augsburg hält das Schaff 8 Metzen, 32 Vierlinge, 128 Viertheile oder 512 Mäßle; in Regensburg aber 4 Mäß, 16 Vierlinge, oder 32 Metzen.
Anm. Im Schwed. ist Skäppa der sechste Theil einer Tonne. Zu der großen Familie dieses Wortes gehören unser Scheffel, Schiff, Schoppen, Schuppen, schöpfen, die Nieders. Schapp, ein Schrank, und Schapen, eine Pfanne, das Angels. Sciop, ein Gefäß, das Lat. Scapha, ein Kahn, das Griech. σκυθος, ein Becher שף ein Becken, und ohne Zischlaut unser Kübel, Kuse, Koben, Käfter, Hafen, das mittlere Lat. Hava, ein Getreidemaß, das Lat. cavus, und hundert andere mehr. Siehe Scheffel.