Schmatz, der

[1559] Der Schmatz, des -es, plur. die Schmätze, Diminut. das Schmätzchen, Oberd. Schmätzlein, ein Wort, welches eine unmittelbare Nachahmung des dadurch bezeichneten Schalles ist, und besonders in doppelter Bedeutung gebraucht wird. 1) Ein mit einem solchen Laute begleiteter derber Kuß heißt im gemeinen Leben ein Schmatz. Und gab mir einen derben Schmatz, Weiße. Das Diminut. Schmätzchen ist wie Mäulchen auch in der vertraulichen Sprechart gangbar.

So gab dem Wein ein Schmätzchen das Geleite, Haged. Im gemeinen Leben auch Schmatzer, bey dem Pictorius Schmutz, im Englischen mit einem andern Endlaute Smack. 2) Eine Art Rothkehlchen, welche sich an steinigen Orten aufhält, wird wegen des schmatzenden Lautes, welchen es von sich gibt, daher Steinschmatz, Schmätzel genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1559.
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