Schwirren

[1756] Schwirren, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und den hellen, zitternden, oft verworrenen und betäubenden Laut nachahmet, welchen es bezeichnet, diesen Laut von sich geben und hervor bringen. Ein Rebhuhnflug schoß schwirrend auf, Michälis.


Laßt den Wechsler sich erfreun,

Wenn das Geld im Sacke schwirrt,

Bernh.


Unruh, Getümmel und Lärm schwirrt durch bevölkerte Straßen,

Zach.


So auch von der ähnlichen Stimme mancher Thiere. Hagedorn sagt zu einem Anakreontischen Dichter:


Sey nicht der Grille gleich, die bis zum Tode schwirrt.


Und von der Lerche:


Die Lerche steigt und schwirrt von Luft erregt,

Die Taube lacht und girrt, die Wachtel schlägt.

Der Nacht getreuer Vogel schwirrt, Uz,

d.i. die Eule.

So auch das Schwirren.

Anm. Im Ital. sguirrare, Schwed. svirra, surra, hurra, im Pohlnischen swiercze, wo daher Swiercz auch eine Grille ist. Verwandt ist damit, doch ohne Zischlaut, unser Wirbel, verwirren und so ferner.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1756.
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