Sintern

[109] Sintern, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert. 1. Tropfenweise heraus rinnen, von flüssigen Körpern, tröpfeln.[109] Es ist in der anständigen Sprechart des Bergbaues und der Mineralogie am üblichsten; im gemeinen Leben sagt man dafür auch siegern, siekern, und in Niedersachsen siepen, siepern. Das Wasser sintert durch das Gestein, wenn es Tropfenweise durch dasselbe dringet. 2. Gerinnen, von flüssigen Körpern, wenn sie eine festere Gestalt annehmen, auch nur im Bergbaue, und in der Mineralogie. Es sintert sich, gerinnet. Zusammen sintern, auf solche Art verbunden, zu Einer Masse vereiniget werden. Übersintern, auf solche Art mit einer steinartigen Masse überzogen werden. So auch das Sintern.

Anm. Nicht von sondern, wie Frisch will, sondern allem Ansehen nach, als ein Diminutivum oder Iterativum von dem veralteten sinnen, sinan, gehen, reisen, den Ort verändern, dessen Activum senden ist. S. dasselbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 109-110.
Lizenz:
Faksimiles:
109 | 110
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika