[117] So, eine Partikel, welche in einer dreyfachen Gestalt üblich ist.
I. Als ein Wörtchen, welches die Stelle eines relativen Fürwortes vertritt, da es denn in allen Zahlen und Geschlechtern unverändert bleibt, aber nur vor einem Zeitworte gebraucht wird, welches die erste oder vierte Endung erfordert, für welcher, welche, welches u.s.f. Die Heiligen, so auf Erden sind. Jerem. 44, 1. Alle Juden, so in Aegyptenland wohneten, 1 Pet. 2, 12. Der Mann, so uns begegnete. Der Gott, so uns erschaffen hat.
Ob ich mich kann aus dem Staube schwingen,
Und von der großen Zahl des armen Volkes dringen,
So an der Erde klebt,
Opitz.
Dieses relative so hat in den neuern Zeiten viele sehr harte Feinde bekommen, welche es schlechterdings aus der Deutschen Sprache verbannet wissen wollen. Ich sehe indesen keinen Grund dazu, indem es von allen auch den besten Schriftstellern unzählige Mahl gebraucht wird; wenn gleich richtig ist, daß welcher die Beziehung vollständiger und oft auch würdiger bezeichnet. Wenigstens kann man es alsdann nicht entbehren, wenn in einem und eben demselben Satze das welcher mehrmals stehen sollte, da denn dessen öftere Wiederhohlung einen Übelklang machen würde. Der Brief ist verlohren, welchen ich dem Manne mitgab, der gestern mit der Post, so nach Berlin ging, abreisete. Dergleichen Fälle beständig vorkommen. Ein Grund mehr, dieses unschuldige Relativum nicht zu verstoßen, ist dessen Abstammung, indem es mit dem Artikel oder vielmehr dem demonstrativen Fürworte der, die, das, bey dem Ulphilas sa, so, thata, im Ißländ. sa, su, that, Hebr. זה ,ז# ,זרת, u.s.f. genau verwandt, und in dieser relativen Bedeutung älter ist, als in den folgenden, welche bloße Figuren davon zu seyn scheinen.
II. Als ein Nebenwort, welches aber dabey gleichfalls relativ ist, und sich entweder auf ein vorher gegangenes oder darunter verstandenes, oder auf ein nachfolgendes Subject beziehet, und eigentlich auf diese Art, auf solche Art, in diesem oder in solchem Grade bedeutet. Da es denn,
(1) Sich auf ein vorher bezeichnetes Subject beziehet, und zwar,
(a) Entweder mehr demonstrativ ist, indem man die Sache, worauf es sich beziehet, gleichsam mit den Fingern zeiget, für auf diese Art, in diesem Grade; in welchem Falle es zugleich den Ton hat. Ich mache mir nicht so viel daraus. Es sind ihrer so viel. So recht! so, auf diese Art ist es recht.
So recht, mein Sohn,
Lucindens Herz ist, wenn du folgst, dein Lohn,
Gell.
So, meine liebe Freundinn, immer vertheidigen sie mich bey meiner Braut, Gell. So spricht der Herr. Er machte es so, u.s.f. So sollts nicht seyn. So haben sie noch niemahls geliebt, auf diese Art, in diesem Grade. Die Sache verhält[117] sich ungefähr so: u.s.f. Ich habe es gedacht, daß es so kommen wird. So gehet es, wenn man nicht höret. Wenn sie mir so kommen. So gefällst du mir. Er hat mir nicht einmahl darauf geantwortet, so nachläßig ist er.
Von Mopsen wird er kaum erkannt
So dürftig kommt er angekrochen,
Haged.
Dahin gehöret auch das Verwunderung ausdruckende Fragewort so? auf diese Art? ists möglich? So? Also hat er meine Tochter nur in die Rede bringen wollen? Gell. Ferner das wie so? sich nach der Art und Weise zu erkundigen. Ingleichen das in der vertraulichen Sprechart übliche so, so, etwas Zweifelhaftes, ingleichen etwas Mittelmäßiges anzudeuten. Es gehet so, so, mittelmäßig. Es ist nun so, so, bedenklich. Bald so, bald so, bald auf diese, bald auf eine andere Art. Wenn man die Art und Weise einer Sache nicht genau bestimmen will, sagt man im gemeinen Leben in der vertrauten Sprechart häufig, so und so viel, so und so groß, u.s.f.
Ferner gehöret hierher das im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart übliche so ein, für ein solch, und so was, für so etwas, etwas von dieser Art. Dächten sie, daß ich zu so einer Bosheit geschickt wäre? Gell. Ich habe nicht gewußt, daß so ein schönes Buch in der Welt ist, eben ders. Lassen sie sich so ein Glück nicht aus den Händen gehen. Mit so einem Beine blieb ich wohl unten im Thale, Geßn. Wenn mir so einer wieder querfeldein käme, Weiße.
Ich singe nicht für fremde Reiche,
Wie käm mir so ein Ehrgeitz ein,
Less.
So was thue ich nur zur höchsten Noth. Ich merke so was. Welche Formen der vertraulichen Sprechart nicht unangemessen, für die edlere aber zu niedrig sind.
(b) Oder es ist mehr relativ, für auf solche Art, in einem solchen Grade, da es denn den Ton nicht hat, außer, wenn es sich um des Nachdrucks willen mehr dem vorigen Demonstrativo nähert. Überhaupt sind die Gränzen zwischen beyden schwer zu bestimmen, indem es hier bloß auf das mehr und weniger ankommt. Gesetzt es wäre so, als im vorhergehenden gesagt worden. Ja, es ist so. Er machte es eben so, auch so. Das ist nicht so, ist nicht wahr, gehöret in die niedrige Sprechart.
Ingleichen mit allerley Bey- und Nebenwörtern. Waren ihrer nicht acht? Antw. Nein, es waren ihrer nicht so viel. Habe ich nicht so viel Macht? So wie ich ihn kenne. Der so genannte Priester, wenn man jemanden einen Titel oder einen Nahmen nicht völlig zugestehen will.
Da es denn, besonders in der vertraulichen Sprechart, oft allerley kleine Nebenbedeutungen bekömmt, und oft bloß die Ründe der Rede befördern hilft. Wie heißen die kleinen Dingerchen, die so in den Sonnenstrahlen herum fliegen? Less. Du hast so ganz unrecht nicht. Es ist mir nicht so gar recht. So genau weiß ich es nicht mehr. Gesetzt auch, daß meine Lebensart nicht so recht nach der Mode wäre. So gleich kann ich nicht kommen. Man muß die Öffnung so gleich wieder verstopfen. Das ist nicht so gleich geschehen. Er verstehet es so ziemlich. Sie that als käme sie nur so von ungefähr, Gell.
S. auch die Zusammensetzungen sodann, sogar, u.s.f. in Anm. 2. Das so scheinet in den meisten dieser Fälle, (welche aber auch durch eine Ellipsin erkläret werden können) eine verstärkende Bedeutung zu haben, welche in andern Fällen noch mehr hervor sticht. Ich bin schon so oft da gewesen, sehr oft. Er wird so bald nicht wieder kommen. Er meint es so redlich, und hat so viele Verdienste, Gell. Er ist doch so ein artiger Mann, er hat mir so viel Schönes vorgesagt, Weiße. Ihr seyd ein so bejahrter Mann, und thut noch so kindisch.[118]
Im gemeinen Leben wird es auch häufig für ohne dieß, ohne hin gebraucht. Ich wollte so schon speisen, Haged. Ich denke, es wird so nicht mehr lange mit mir werden, Gell.
Meinem Freund darf ichs nicht sagen,
Denn der predigt so genug,
Zach.
(2) Eben so oft beziehet sich dieses Wörtchen auf etwas Nachfolgendes, eine Art und Weise zu bezeichnen, welche im Folgenden näher bestimmt wird. Es gewähret alsdann, (a) Eine bloße Beschreibung der Art und Weise, deren Bestimmung in einigen wenigen Fällen mit und ausgedruckt wird. Seyn sie so gut und thun es. Sey so liebreich und komm ihm zuvor. Noch öfters mit wie. So wie die Rede gehet. Es ist allenthalben so wie hier. Laß die Welt so wie sie ist. Ingleichen mit daß. So, daß es unmöglich ist. So viel, daß man es kann. (b) Eine Vergleichung, so daß wie, oder noch mehr, als darauf folget. So helle, wie oder als die Sonne. So sehr als er es verdienet. Es ist so gut als geschehen. Wer ist so reich, als du? Wo das Wörtchen so in einigen Fällen auch verschwiegen werden kann, welches besonders in der höhern Schreibart zuweilen geschiehet. Schön als die Göttinn der Liebe. Noch öfter wird das als weggelassen, doch nur, wenn es einem durch ein Zeitwort ausgedruckten Satze zur Begleitung dienet. So bald ich kann. So viel genug ist. So hoch der Himmel über der Erde ist. So lange ich lebe. So oft du fehlest, so oft wirst du gestraft. So wahr mir Gott helfe! So viel meine Umstände leiden. S. Als 1 (1)
III. Ist diese Partikel auch ein Bindewort, welches gebraucht wird, verschiedene Glieder der Rede an einander zu knüpfen. Es ist hier von einem überaus häufigen Gebrauche, besonders in den Nachsätzen, wo es fast die allgemeine Verbindungsformel ist. Es ist,
1. Copulativ, für sowohl als auch; in welcher Gestalt es doch nur noch um der Kürze willen zuweilen von den Dichtern gebraucht wird. So Geduld als Zeit verstrich, Haged.
Ja Grachus wird mir noch so Lust als Ruhe rauben,
Gottsch.
2. Conditional, eine Bedingung zu begleiten, wo es sowohl im Vordersatze, als im Nachsatze stehen kann.
(1) Im Vordersatze, für wenn. So Gott wird mit mir seyn so soll der Herr mein Gott seyn, 1 Mos. 28, 20. So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seyd ihr meine rechte Jünger, Joh. 8, 31. So ihr um Missethat willen leidet, 1 Pet. 2, 20. So mirs geht, wie ich will, Logau. Welches so des Vordersatzes im Hochdeutschen wenig mehr gebraucht wird.
(2) Im Nachsatze, so daß im Vordersatze wenn vorher gehet. Wenn du fromm bist, so bist du angenehm. Und wenn die Liebe nichts ist als eine Pflicht: so wundert michs, wie sie so viele Herzen an sich ziehen kann, Gell. Auch wenn dieses wenn verschwiegen wird, oder den Vordersatz andere Partikeln andeuten. Finde ich dreyßig darinnen, so will ich ihnen nichts thun, 1 Mos. 18, 30. Verträgt sich dieser Character des Neidischen mit der Vernunft, so ist sie eine elende Anführerinn zum Guten, Gell. Du hättest sie sollen ruhig machen, so sähe ich doch den Nutzen von deiner Geschicklichkeit, Gell. d.i. wenn du sie ruhig gemacht hättest, so u.s.f.
Denn, geht ein Wort aus deinem Munde,
So wird der Schatz verschwunden seyn,
Gell.
Gesetzt auch, daß meine Lebensart nicht recht nach der Mode wäre, so ist sie doch ruhig, ebend.
[119] Wo das so im Nachsatze zuweilen ausgelassen werden kann. Herr, so du willt, kannst du mich wohl reinigen, Matth. 18. So dich dein Auge ärgert, reiß es aus, Marc. 10, 12. Wenn sie wollen, will ich hingehen. Wenn sie mirs erzählen, wird es mir so neu klingen, als ob ichs selbst noch nicht wüßte, Gellert.
Wenn die Bedingung versteckt ist, so daß der Vordersatz ohne alle Partikel einher tritt, so wird statt so in der edlern Schreibart zuweilen und gebraucht. Lehren sie mich ihre Tugend nachahmen, und ich werde sie als die Schöpferinn meines Glückes anbethen, Gell. Denke Gott nur so gütig, als du deinen edelsten Freund denkest, und du wirst nicht mehr zweifeln, Gell.
3. Consecutiv, eine bloße Zeitfolge zu bezeichnen, wo sie ihre Stelle in dem Nachsatze hat. Es währete nicht lange, so ließ er mir sagen, u.s.f.
So oft ich ihn erblicke, so wird er fleißig seyn,
Gell.
Indem nun Sylvia sich nach dem Bande bückt,
So küßt sie ihn geschwind,
Gell.
So lange mir mein Herz keine Vorwürfe macht, so werde ich die ihrigen mit Gelassenheit anhören, Gell.
Wahr ist es, daß mit diesem so, wenn es eine bloße Zeitfolge bezeichnet, viel Mißbrauch vorgehet, indem es nach als, nachdem, hernach u.s.f. oft sehr überflüßig gesetzet wird. Als ich gebethet hatte, so ging ich in die Kirche. Hernach so nimmt er ihn, Rost. Nachdem er es gesagt hatte, so schwieg er. In welchen Fällen es sich nur alsdann entschuldigen lässet, ja nothwendig wird, wenn der Vordersatz lang ist, und wiederum aus mehrern Gliedern bestehet, da denn der Nachsatz das so nicht entbehren kann. Wenn aber die Zeitfolge zugleich die Ursache enthält, so ist das so untadelhaft; alsdann aber ist es auch,
4. Causal, da es die Wirkung einer vorher gegangenen Ursache begleitet, wo es auf doppelte Art gebraucht wird.
(1) In einfachen Sätzen, einen Satz zu begleiten, der eine Folge einer vorher gegangenen Ursache ist, (illativ). So mache dich auf, 1 Mos. 13, 6. So gehet nun hin und frohnet. So wollen wir nun den Anfang machen. O so gehe keiner zur Ruhe des Grabes, er habe denn süße Früchte getragen und erquickenden Schatten über den Nothleidenden gestreuet, Geßn. Wo es denn auch eine in dem vorher gegangenen gegründete Frage begleitet. So ist es denn nicht wahr? So wollen sie mich nicht melden lassen? Gell. So wird er sie wohl gar noch in seinem Testamente bedenken? eben ders.
So ist die Liebe denn ein Spielwerk in Gedanken?
Gell.
Ingleichen eine Aufmunterung. So kommen sie denn! Wie auch einen Unwillen. So höre doch!
(2) In zusammen gesetzten, die Wirkung der im Vordersatze gemeldeten Ursache anzukündigen. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, so hat der Herr dich wieder verworfen. Da die Sache schon überall bekannt ist, so darf man weiter kein Geheimniß daraus machen. Nachdem er selbst die That gestanden, so braucht es keiner weitern Überzeugung. Wie man den Verstand nicht immer anstrengen kann, so ist es auch erlaubt, zuweilen etwas seichtes zu lesen, Gell. Um von dieser Sache den Anfang zu machen, so u.s.f. Damit sie alles desto besser verstehen, so will ich es ihnen erklären. Wo das so, wenn damit vorher gehet, und dasselbe nicht allzuweit von dem Nachsatze entfernet ist, auch verschwiegen werden kann. Damit es gewiß geschehe, will ich es selbst thun.
5. Concessiv, wo es seine Stelle gleichfalls im Nachsatze hat. Ob es gleich schwer ist, so will ich es doch versuchen. Obgleich ein Geist keinen Ort einnimmt, so befindet er sich[120] doch irgendwo. Und stehen nicht Säulen umher, so stehen doch fruchtbare Bäume und Reben umher, Geßn. So unhöflich diese beyden Fragen sind, so muß ich sie doch an sie thun, Gell. Doch, ist sie nicht so schön; so ist sie nicht so stolz als du, Weiße.
Wo das so auch zuweilen den Vordersatz begleiten kann, er behalte nun seine Stelle, oder nehme den Platz des Nachsatzes ein. Die Freundschaft, so vortrefflich sie ist, hält uns doch nie wegen der Liebe schadlos; Gell. Dieß kann ich, so alt ich bin, doch wohl leiden, eben ders. Auch diesen Befehl nehme ich an, so sauer er mir auch wird, eben ders.
Verlier ich doch, so mächtig ich auch bin,
An dir den Ruhm der größten Zauberinn,
Gell.
Da denn oft beyde Sätze durch diese Partikel ausgedruckt werden. So gern ich auch wollte, so unmöglich ist es mir doch.
So sehr ich schrie und weinte,
So ließ man mich nicht los,
Weiße.
Der falsche Schäfer der, so ehrlich sein Gesicht,
So schlimm ist doch sein Herz,
Gell.
Wo beyde Sätze die Gestalt einer Vergleichung haben.
6. Comparativ, eine Vergleichung anzustellen, gleichfalls im Nachsatze, wo es doch als ein bloßes Nebenwort angesehen werden kann, indem es hier mehr die Art und Weise als eine eigentliche Vergleichung bezeichnet. Wie man den Knaben gewöhnet, so bleibt er. Wie ich merke, so mag ihr diese Tugend sehr natürlich seyn, Gell. So wie ich ihn kenne, und wie man ihn mir beschrieben hat, so ist er ein Mann, dem man alles anvertrauen kann, eben ders.
So viel ich schließen kann,
So hat sie ihn geliebt, eh er sie lieb gewann,
Gell.
7. Adversativ, da es zuweilen, doch nur im gemeinen Leben, zur Begleitung des aber gebraucht wird. Ich wollte euren Freund besuchen, so aber war niemand zu Hause; für aber, oder allein es war u.s.f.
Anm. 1. In manchen Fällen wird für dieses so das verlängerte also gebraucht, S. dasselbe.
Anm. 2. Oft dienet diese Partikel zur Verstärkung oder Begleitung anderer Partikeln, mit welchen es von manchen oft irriger Weise zusammen gezogen wird, welches nur alsdann Statt findet, wenn die Bedeutung elliptisch ist. S. die Orthogr. Th. 1, S. 325. Diese Partikeln sind:
Bald, in sobald als, besser so bald, S. Bald.
Dann, in sodann, für alsdann. Lehren sie mich Weißheit, sodann will ich sie andere lehren.
Fern, in so fern, S. Fern.
Fort, in sofort, für sogleich, und im Oberdeutschen auch für darauf; wie auch, ingleichen.
Gar, in sogar, S. Gar.
Gleich, in sogleich, wo es eine Verstärkung ausdruckt. Ich winke nur, sogleich gehorcht mir die Natur, Gell. Siehe das Nebenwort So.
Hin, in sohin, für folglich, doch nur im Oberdeutschen.
* Mit, in somit, im Oberdeutschen für dadurch, folglich u.s.f.
Nach, in sonach, für folglich, ingleichen auf diese Art, S. Nach 2.
Wohl, in sowohl, besser so wohl, S. Wohl.
Anm. 3. Diese alte Partikel lautet schon von den ältesten Zeiten an so, und mit allerley Endlauten sam, alsam, sus sunst, thus, im Engl. gleichfalls so, im Schwed. så und som, im Angels. swa, bey den Krainerischen Wenden she, im Pohln. toc. Der Lauf der Zeiten hat in ihren Bedeutungen, wie bey allen Partikeln, viele Veränderungen hervor gebracht, welche in ein Glossarium[121] gehören. Daß sie allem Anscheine nach aus dem alten Fürworte so, sa, su, derselbe, im Schwed. noch jetzt som, entstanden ist, ist schon oben bemerket worden. Die Latein. si und sie sind nahe damit verwandt. Das gleichfalls Lat. ita und Griech. ὡς haben Ähnlichkeit mit den Artikeln id und ὁς. In manchen gemeinen Sprecharten gebraucht man es auch für zu; es ist gar so groß, für gar zu groß. S. auch Solch.
Buchempfehlung
»Was mich einigermaßen berechtigt, meine Erlebnisse mitzuteilen, ist der Umstand, daß ich mit vielen interessanten und hervorragenden Zeitgenossen zusammengetroffen und daß meine Anteilnahme an einer Bewegung, die sich allmählich zu historischer Tragweite herausgewachsen hat, mir manchen Einblick in das politische Getriebe unserer Zeit gewährte und daß ich im ganzen also wirklich Mitteilenswertes zu sagen habe.« B.v.S.
530 Seiten, 24.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro