Sod (3), der

[123] 3. Der Sod, plur. car. ein größten Theils veraltetes, und nur in der R.A. der Sod brennet mir, das Sodbrennen haben, mit dem Sode geplagt seyn, übliches Wort, wodurch man eine brennende Empfindung bezeichnet, welche sich von dem Magenmunde bis in den Schlund erstrecket, und von einer verderbten Säure im Magen herrühret; Pyrosis, Franz. Soude. Im Angels. Seada, Nieders. Sood. Man könnte es von 1 Sod, Brunnen, Schlund, ableiten, wenn es nicht wahrscheinlicher wäre, daß es ein Überrest des alten Sod, Krankheit ist, welches bey dem Ulphilas Sauth, und im Schwed. noch jetzt Sot lautet, und wofür wir jetzt Sucht sagen. S. Siech und Sucht. Im Osnabrück. sagt man für Sodbrennen, Saarbrennen, Soorbrennen, Soorseen, welches entweder zu sauer, oder auch zu dem alten Sehr, Schmerz, zu gehören scheinet. Im Hannöv. heißt es grallen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 123.
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