Sogen

[124] Sogen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, aber nur in den Salzsiedereyen üblich ist, Es wird daselbst in doppeltem Verstande gebraucht. 1. Für triefen, tropfen. Das Wasser von den Salzkörben sogen lassen; wofür daselbst auch das Intensivum socken üblich ist. 2. Das Salz sogen, d.i. körnet sich, krystallisiret sich, indem es dabey gleichfalls auf den Boden der Pfanne sinket; wofür auch socken gebraucht wird. Auf ähnliche Art bedeutet sintern, so wohl tropfenweise rinnen, als auch gerinnen. So auch das Sogen.

Anm. Dieses Zeitwort scheinet eine bloße gröbere Aussprache von siegen, sinken, zu seyn, welches unter andern auch von flüssigen Körpern gebraucht wird, und wovon siekern, sichern u.s.f. veränderte Formen sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 124.
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