Sprühen

[247] Sprühen, verb. regul. Es ist 1. ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben. (1) In unmerklich kleinen Tropfen regnen, unpersönlich. Es regnet nicht, es sprühet nur. (2) In Tropfen oder kleinen Theilen mit Heftigkeit um sich her verbreitet werden. Glühendes Eisen sprühet, wenn man Wasser darauf gießt.

Die Funken sprühn aus halb verbrannten Fackeln, Weiße.

2. Ein Activum. (1) In unmerklich kleinen Tropfen verbreiten. Die Wolken sprühen Regen. (2) In Tropfen oder kleinen festen Theilen mit Heftigkeit um sich her verbreiten.


Und wo der Mittag Flammen sprüht,

Utz.


Man sah die Kohlen noch die rothen Funken sprühen,

Zach.


So auch das Sprühen.

Anm. Sprühen ist eine unmittelbare Nachahmung des damit verbundenen Lautes und zugleich das Stammwort der Intensiven, spreiten, spratzen, spritzen u.s.f. In einigen gemeinen Mundarten lautet es spreuen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 247.
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