Sprießel, der

[237] Der Sprießel, des -s, plur. ut nom. sing. ein mit Sprosse gleich bedeutendes Wort, welches doch im Hochdeutschen nur in einigen Fällen üblich ist. So werden die Sprossen in den Leitern und Wagenleitern in manchen Gegenden auch Sprießel genannt; im Nieders. heißen sie Stalen, von Stale, der Grund, und im Hannöv. Stralen. Die Zacken an den Hirschgeweihen über den Augensprossen heißen bey den Jägern Eissprießel; und so vielleicht noch in andern Fällen mehr.

Anm. In manchen Gegenden Sprüßel und Spreiße. Es hat allem Ansehen nach den Begriff des Sprießens, oder der Ausdehnung in die Länge und Höhe, und ist daher mit Sprosse eines Geschlechts. S. dasselbe und Sprießen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 237.
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