Stäubern

[309] Stäubern, verb. regul. act. & neutr. welches nur in den gemeinen Sprecharten üblich ist. 1. Stieben machen, als ein Iterativum von stauben, wo es nur in einigen Gegenden üblich ist, und auch stöbern lautet. Das Haus stäubern oder ausstäubern, von dem Staube reinigen. Noch mehr in weiterm Verstande, aufstieben machen, d.i. auf- und forttreiben, über Hals und Kopf fortjagen. So stäubert der Stäuber das Wild auf. Ich will ihn stäubern, er soll an mich gedenken. Jemanden zum Hause hinaus stäubern. 2. Begierig suchen, im gemeinen Leben und im verächtlichen Verstande; als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben. Im Hause herum stäubern. Etwas aufstäubern, aufjagen auftreiben. So auch das Stäubern.

Anm. In einigen Gegenden, besonders in der ersten Bedeutung auch stäupern (intensive) und stöbern, im Nieders. stövern. Es ist ein Iterativum von stäuben, und scheint in der Bedeutung des Aufjagens eine Onomatopöie eines Lautes zu seyn, welcher mit dem, welchen Staub nachahmet, Einer Art ist. Im Griech. ist σιβευειν, gleichfalls suchen, aufsuchen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 309.
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