Stammen

[280] Stammen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn, von einem Dinge, als seinem Stamme oder Ursprunge herkommen. Die Furcht, die aus dem unendlichen Hunger und Durst unserer Begierden stammet, Mosheim. Personen, die nicht mit uns aus einerley Geschlecht stammen, Gell. Ungeheuer, das aus der Hölle stammt! Raml. Indessen ist es in der gewöhnlichen gesellschaftlichen Sprechart in den Zusammensetzungen abstammen und herstammen am gangbarsten, in welchen auch nur das Verbale auf ung üblich ist.

Anm. Es kommt von Stamm her, so fern die Äste und Zweige aus demselben ihren Ursprung haben, und so fern derselbe auch figürlich einen jeden Ursprung bedeutet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 280-281.
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