Stauche, die

[311] Die Stauche, plur. die -n, gleichfalls nur in einigen Gegenden. In einigen Hochdeutschen Gegenden sind die Stauchen kleine Büschel oder Bündel Flachs, in welchen derselbe, wenn er aus der Röste genommen worden, zum Trocknen aufgesetzet wird; in einigen Gegenden werden sie Bosen genannt, Nieders. Both, welches mit Busch, Büschel Eines Geschlechtes zu seyn scheinet. Stauchen heißen sie, entweder, weil man solche Büschel, indem man sie bindet, auf die Erde stauchet, oder auch sofern Stauche überhaupt etwas Kurzes und Dickes bedeutet, da es denn mit Stock, ein Klotz, Stumpf, nahe verwandt ist. Das Nieders. Stuke, welches von Stauche nur in der Mundart verschieden ist, bedeutet einen Haufen, oder ein jedes Bündel. Eine Stuke oder Stauche Torf, ein Haufe Dorf von sechs Stücken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 311.
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