Steifen

[330] Steifen, verb. regul. act. 1. Steif machen, doch nur in einigen Fällen. Die Wäsche steifen oder stärken, sie mit Stärke oder Steife steifer machen. Die Hutmacher steifen die Hüte, wenn sie selbige nach dem Färben mit Leim steif machen. S. auch Aufsteifen. Derjenige, welcher dieses thut, wird der Steifer genannt. Figürlich ist, jemanden in etwas steifen ihm Bewegungsgründe, Reizungen geben, auf seinem Vorhaben zu beharren; ihn in seiner[330] Bosheit, in seinem Vorsatze steifen. 2. Stützen. Die Feuerhaken steifen, sie mit Gabeln stützen. Am häufigsten als ein Reciprocum. Sich auf etwas steifen. Besonders im figürlichen Verstande. Sich auf einen Einwurf, auf einen Grund steifen. Ich konnte mich weder auf meine Kräfte, noch auf anderer Hülfe steifen, verlassen. So auch das Steifen.

Anm. Im Nieders. stiven, Griech. συφειν, verdicken. Im Angels. ist stisian, steif seyn oder werden, als ein Neutrum.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 330-331.
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