Stracks

[415] * Stracks, adv. welches vermittelst des Endlautes s von strack gebildet ist, und in allen seinen Bedeutungen in der anständigen Schreibart der Hochdeutschen gleichfalls veraltet ist. 1. Gerade. Da fing an sich zu erheben von der Stadt ein Rauch stracks über sich, Richt. 20, 40. Sie gehet nicht stracks auf dem Wege des Lebens, Sprüchw. 5, 6. Ein jeglicher wird stracks vor sich daher ziehen, Joel 2, 8. Aber gehe ich nun stracks für mich, Hiob 33, 8. Es kommt im Hochdeutschen nur noch zuweilen in dem zusammen gesetzten schnurstracks, schnurgerade vor. Das läuft deinem Glücke schnurstracks zuwider. 2. Pünctlich, genau, stracklich. Darum halte ich stracks alle deine Befehle, Ps. 119, 128. 3. Sogleich, den Augenblick, in den gemeinen Sprecharten, sowohl Ober- als Nieder-Deutschlandes. Komm stracks wieder. Er ist darum noch nicht stracks ein reicher Mann, noch nicht gleich.


Stracks rennet er in vollem Lauf

Bis an des Hauses Dach hinauf,

Haged.


Die drohende Colonne lag

Stracks hingestreckt in Sand,

Gleim.


Anm. Im Nieders. strack, stracks, im Angels. strace, im Engl. straight, im Schwed. strax. S. Strack.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 415.
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