Straube, die

[425] Die Straube, plur. die -n, Dimin. das Sträubchen, Oberd. Sträublein, ein straubiges, d.i. unebenes mit einer höckerigen oder rauhen Oberfläche versehenes Ding, ingleichen eine solche Fläche an einem Dinge; ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort. 1. Der Bart, d.i. rauche Theil an einem Holze, Stecken u.s.f. welcher von Schlagen oder Stoßen herrühret, heißt die Straube. Im Bergbaue werden auch die kleinen abgeschlagenen Stückchen von den eisernen Werkzeugen Strauben genannt, weil sie anfänglich ähnliche Bärte sind. 2. Die Spritzkuchen, heißen in vielen Gegenden sowohl Oder- als Nieder Deutschlandes Strauben, Nieders. Struve, Schwed. Strufva, vermuthlich auch wegen ihrer rauhen gewundenen oder gerippten Oberfläche; Lat. Strebulum, Griech. σρεβλιτης von σρεβλος, gewunden. Bey den alten Römern war auch Strues eine Art Gebackenes.

Anm. Im Nieders. ist struuf, rauh, straubig, und figürlich herbe. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 425.
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