Strippe, die

[451] Die Strippe, plur. die -n, eine Schleife oder zusammen gelegtes Band, welches an einen andern Körper befestiget wird, denselben daran zu ziehen, oder fest zu machen. Die Strippen oder Stiefelstrippen, sind kurze lederne zusammen gelegte Riemen, so daß sie ein Öhr bilden, die Stiefeln daran anzuziehen. Ähnliche Schleifen von Bindfaden oder Band werden an die Leinwand genähet,[451] sie auf der Bleiche daran mit Pflöcken zu befestigen. Und so vielleicht noch in einigen andern Fällen. Daher, ein Stück Leinwand strippen, die Strippen annähen.

Anm. Bey einigen Striepe, Strüppe, im Holländ. Strop, im Engl. Strapp, im Schwed. Ströppar, im Plural, im mittlern Lat. Strepus, Struppus, Strupus, welche bald ein Seil, bald auch einen Riemen bedeuten. Das Wort ist alt; schon bey dem Livius bedeutet Strupus den Riemen, woran die Ruder befestiget wurden, und der auch eine Strippe war, bey dem Isidor Stroppus, Struppus. In einigen Gegenden ist Strupf, Stropf, Strop, ein mit einer Schlinge versehenes Band oder Riemen, ingleichen eine Wiede, das ist, ein solches gedrehetes hölzernes Band, Ital. Stroppa, und strupfen, stropfen, mit einem solchen Bande befestigen, Ital. stroppare. Es ist in allen diesen Fällen ohne Zweifel ein Intensivum von Streifen, Nieders. Strepe. Im Engl. ist Strapp, ein Strick.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 451-452.
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