Studel, die

[468] Die Studel, plur. die -n, ein Wort, welches eigentlich eine Säule bedeutet, aber im Hochdeutschen nur noch bey einigen Handwerkern von kleinen Säulen, oder erhabenen empor stehenden dicken Theilen üblich ist. So wird in den Schlössern die Krampe, worin der Riegel gehet, die Studel genannt. Auch in den Gewehrschlössern gibt es eine Studel, deren Lappen die Nuß bedeckt.

Anm. Die zweyte Sylbe ist die Ableitungssylbe, und ohne dieselbe ist bey dem Dasypodius auch Stud, eine Säule. Es stammet mit Stütze, Stadel, Statt, Statua, u.s.f. von stehen ab, und bedeutet ein stehendes Ding. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechts, der Studel. Die Thürpfosten werden in manchen Oberdeutschen Gegenden noch jetzt Thürstudel genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 468.
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