Taß, der

[537] Der Táß, des -es, plur. die -e, ein im Hochdeutschen unbekanntes und nur in einigen gemeinen Mundarten übliches Wort. 1. Ein Haufen, besonders ein Haufen Stroh, Garben oder anderer Feldfrüchte. Daher tassen, auftassen, aufhäufen. 2. Den Raum zu beyden Seiten in der Scheune, in welchen die Garben gelegt werden; die Banze. Daher eintassen, das Getreide in die Banzen legen, einbanzen.

Anm. Im Franz. ist Tas gleichfalls ein Haufe. S. 2 Tasche. In der zweyten Bedeutung kann es auch zu 3 Tasche und zu dem folgenden Tasse gehören, einen hohlen Raum zu bezeichnen. Die Begriffe der Erhabenheit und des hohlen Raumes sind genau mit einander verbunden, und befinden sich bey tausend ähnlichen Wörtern beysammen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 537.
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