Trödeln (3)

[689] 3. Trödeln, verb. reg. neutr. gleichfalls mit haben, mit alten Geräthschaften handeln. In vertrödeln hat es auch eine thätige Bedeutung. Im Oberdeutschen tändeln, trändeln, treideln, grämpeln, von Gerümpel. Daher das Trödeln.

Anm. Viele Sprachlehrer leiten es von tragen her, andere von trahere, ziehen, ehedem auch tragen, da es denn Krämer bedeuten würde, welche ihre Waaren herum tragen, und damit herum ziehen. Allein, keiner von beyden Begriffen paßt genau auf das Trödeln. Es scheinet vielmehr von dem Laute entlehnet zu seyn, welchen alte Geräthschaften machen, wenn man damit handthieret. Solche alte Geräthschaften pflegt man im gemeinen Leben noch jetzt im verächtlichen Verstande Trudel zu nennen. Gerümpel, Nieders. Rummel, eine andere Onomatopöie, hat eben dieselbe Bedeutung, und ist das Stammwort des Österreichischen grempeln oder grämpeln, trödeln, Grämpelmarkt, Trödelmarkt u.s.f. und des mittlern Lat. Rumbula, ein Trödelweib.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 689.
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