Tuschen (2)

[726] 2. Túschen, verb. regul. act. welches im Hochdeutschen nur in den Zusammensetzungen vertuschen und untertuschen, und auch hier nur im gemeinen Leben üblich ist, wo es in der Stille verbergen und unterdrücken bedeutet, S. diese Wörter. Auch im Arabischen ist dasscha, er hat verborgen. In einigen gemeinen Mundarten tüschen, tütschen. Es ist das noch im Niederdeutschen gangbare tussen, mit Geberden und Worten glimpflich zum Stillschweigen bringen, und in weiterm Verstande, glimpflich Einhalt thun, Dänisch tysse, Schwed. tysta, welche wiederum von der gleichfalls noch im Niedersächsischen üblichen Interjection tuß! tusse! abstammen, womit man einen Redenden oder Geräusch machenden zur Stille ermahnet, wofür im Hochdeutschen der Laut st! oder im gemeinen Leben auch sch! üblich ist. Daher ist im Schwed. tyst, Ißländ. thus, schweigend, womit auch das Franz. taiser und Lat. tacere verwandt sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 726.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika