Verbleffen

[998] Verblèffen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur bey den Jägern üblich ist, wo man sagt, das Birkgeflügel habe verbleffet, wenn es sich nicht mehr zusammen lockt, wofür auch verschlagen üblich ist. In den gemeinen Sprecharten einiger Gegenden, besonders Nieder-Deutschlandes, hat man das thätige Zeitwort verbleffen oder verblüffen, schüchtern, scheu machen; verblefft seyn, bestürzt, schüchtern. Eben daselbst bedeutet das einfache bleffen, blüffen, furchtsam, schüchtern machen. In einem andern Verstande ist bey den Jägern und auch sonst im gemeinen Leben, sich verbleffen, einen Fehler wider die Regeln der Kunst begehen, und die Verbleffung, die Begehung eines solchen Fehlers, und der Fehler selbst. Bleffen scheint hier zu bläuen, schlagen, zu gehören, zumahl, da man in der ersten Bedeutung[998] auch verschlagen, und in der zweyten auch schlägeln sagt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 998-999.
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