Vernünfteln

[1102] Vernünfteln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, den Zusammenhang der Dinge auf eine vorwitzige, oder auch allzu genaue Art untersuchen und erforschen wollen, seine Vernunft auf eine vorwitzige oder übertrieben genaue Art anwenden. Wenn man mit Kindern an zu vernünfteln fängt (anfängt zu vernünfteln), so ist es kein Wunder, wenn sie widerspenstig werden, Weiße. Wie leicht vernünftelt es sich, wenn man nicht empfindet, eben ders. Nachdem er so bey sich vernünftelt hatte. Daher das Vernünfteln und die Vernünfteley.

S. die Endsylbe -eln, welche hier eben die Bedeutung gewähret, wie in grübeln, künsteln u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1102.
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