Verrauchen

[1108] Verrauchen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn. 1. Bis zur Erschöpfung rauchen, besonders, so fern Rauch auch Dampf und Dunst bezeichnet. Einen gekochten Körper verrauchen lassen, bis er erkaltet und aufhört zu dampfen. In figürlichem Verstande sagt man, jemandes Hitze verrauche, wenn sie sich nach und nach von selbst legt. Eine Sache verrauchen lassen, ihr Zeit lassen, daß sie sich von selbst lege. Es ist verraucht, man spricht nicht mehr davon. 2. Sich verrauchen, durch Ausdünstung Kraft und Geruch verlieren; besser verriechen. Der Wein verraucht sich, hat sich verraucht. In einigen Gegenden auch hier, als ein Neutrum. So auch das Verrauchen. Opitz gebraucht es außer dem noch in der im Hochdeutschen fremden Bedeutung, im Rauche aufgehen.

Durch Krieg ist Griechenland erleget und verraucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1108.
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