Versäumen

[1114] Versäumen, verb. regul. act. durch Säumen verlieren, sich durch Säumen darum bringen. Die Mahlzeit, die Zeit, eine Gelegenheit versäumen. Lasset uns die Mayenblumen nicht versäumen, Weish. 2, 7. Der Tugendhafte ist sich freylich seiner guten Absichten bewußt, aber auch des versäumten Guten, Gell. Zuweilen auch, obgleich seltener und im Hochdeutschen ungewöhnlicher, durch Säumen oder Zaudern vernachlässigen. Seine Geschäfte versäumen. Ich will dich nicht verlassen noch versäumen, Ebr. 13, 5. So auch die Versäumung.

Anm. Schon im Schwabenspiegel versumen, im Nieders. versümen, im Oberdeutschen und einigen gemeinen Sprecharten verabsäumen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1114.
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